Wie schmerzhaft ist ein Tattoo? Die Kunst des Tätowierens ist eine der ältesten Traditionen der Menschheit, um den Körper zu verschönern und zu verändern. Ob als Ritual oder Statussymbol haben Tattoos seit jeher eine Faszination auf uns ausgeübt. Natürlich schmerzt ein Tattoo. Mehrere Nadeln durchdringen tausendfach die Haut, um die Tattoofarbe in die Hautschichten einzuarbeiten. Das scheinen manche Leute gerade zu zu genießen und sind dabei ganz entspannt, andere können die Schmerzen kaum aushalten.
Wie sehr schmerzt ein Tattoo
Das kann mehrere Gründe haben. Natürlich kommt es auf den Tätowierer an, wie sanft oder eben nicht er arbeitet. Und es kommt auch auf die Dauer des Tattoos an. Ein paar Minuten kann man den sanften Schmerz ganz locker ertragen, aber nach ein paar Stunden sieht das schon anders aus. Jeder Mensch hat eine andere Schmerztoleranz, so wie einige Menschen kitzelig sind, und andere nicht. Es gibt aber einige Stellen am Körper, die besonders schmerzhaft zu tätowieren sind. Und andere, bei denen auch ein Tattooanfänger locker sein erstes Tattoo überstehen kann.
Das einige Stellen am Körper schmerzemfindlicher sind als andere lässt sich leicht nachvollziehen. Gerade die Stellen, an denen viele Nervenendpunkte zusammenkommen, sind am schmerzemfindlichsten. Und natürlich die Stellen, an denen wir keinerlei Fettpolster haben, da die Nadeln hier besonders gut zu spüren sind.
Die schmerzhaftesten Stellen für ein Tattoo
Wir haben uns bei unserem Pro-Team und dem Barber DTS Team umgehört um herauszufinden, welche Körperstellen am schmerzhaftesten und am wenigsten schmerzhaft für ein Tattoo sind. Es ist natürlich schwierig zu beurteilen, welche Stellen am meisten schmerzen, wenn man nicht überall tätowiert ist. Aber fangen wir mit den Stellen an, die auch für Tattooanfänger geeignet sind.
Die klassische Oberarmtätowierung scheint am wenigsten Schmerzen zu bereiten. Durch ausreichendes Gewebe und strapazierfähige Haut ist diese Stelle am besten geeignet, um einigermaßen schmerzlos ein Tattoo zu bekommen. Gleich danach kommt der Unterarm und die Wade, auch diese Stellen lassen sich gut ertragen und eignen sich hervorragend für Tattoo-Anfänger, die sich an den Schmerz herantasten wollen.
Und jetzt tut es weh! Eine der eindeutig schmerzhaftesten Stellen für ein Tattoo sind die Nippel und die Brustwarzen. Hier kommen sehr viele Nervenenden zusammen und der Schmerz ist wirklich kaum auszuhalten (der Autor spricht aus eigener Erfahrung). Außerdem stehen der Nacken, der untere Rücken, die oberen Rippen und der Kopf ganz oben auf der Liste unserer Pro Artists und des Barber DTS Teams. Wir haben ein Tattoo-Schmerzdiagramm vorbereitet, auf dem ihr sehen könnt, welche Stellen aus unserer Erfahrung am schmerzhaftesten sind.
Tattooschmerzen erklärt
Dass einige Stellen beim Tätowieren mehr weh tun als andere liegt an den Nervenverbindungen. Wenn zwischen der Haut und den Nerven ein Fettpolster liegt, wird der Schmerz nicht so direkt an die Nervenenden weitergegeben wie an anderen Stellen. Deshalb ist vor allem der Oberarm eine beliebte Stelle für das erste Tattoo. Möchtest du dagegen ein Tattoo auf den Rippen oder an den Füßen, wo wir nur relativ wenig Fettgewebe haben, solltest du dich auf starke Schmerzen vorbereiten.
Es gibt auch Stellen am Körper, an denen wir einfach weniger Nervenenden haben. Das sind vor allen die Stellen, die jeden Tag mit der Umwelt in Berührung sind. Unsere Unterarme haben an der Stelle des Ellenknochens zum Beispiel nur sehr wenig Fettgewebe, so dass man sogar den Knochen durch die Haut spüren kann, dennoch ist diese Stelle bei den meisten recht problemlos zu tätowieren, da hier nicht so viele Nervenenden sitzen. Das gleiche gilt für das Knie und das Schienbein, auch diese Stellen sind gut zu ertragen, trotz fast nicht vorhandenem Fettpolster.
Dahingegen laufen zum Beispiel an den Händen, Füßen und an den Oberschenkeln sehr viele Nervenenden zusammen. Dementsprechend sind auch die Tattooschmerzen an diesen Stellen härter.
So tut ein Tattoo weniger weh
Um Tattooschmerzen erträglicher zu machen gibt es einige Tricks. An erster Stelle solltest du natürlich darauf achten, dass du ausgeruht bist und gut geschlafen hast. Ein gesunde Mahlzeit vor dem Tattoo hilft ebenfalls, den Tattooschmerz erträglicher zu machen. Umso gesünder du vor dem Tattoo gelebt hast, desto einfacher wird es dir fallen, mit dem Schmerz umzugehen. Wichtig ist natürlich auch, dass du dich bei deinem Tätowierer wohl fühlst. Durch das Vertrauen wird die Vorfreude über dein neues Tattoo den Schmerz in den Hintergrund rücken.
Auch die mentale Vorbereitung auf das Tattoo und deine innere Einstellung können einen großen Einfluss auf den Tattooschmerz haben. Wenn du entspannt bist und dein Kopf frei von Problemen ist, lassen sich Schmerzen meist besser aushalten. Andersherum kann bei Herzschmerz natürlich auch ein Tattoo etwas Ablenkung von den inneren Schmerzen bieten. Ein Tattoo bei Liebeskummer hat schon dem ein oder anderen geholfen, besser mit einer Trennung umzugehen – und danach besser auszusehen!
Ganz wichtig ist auch die Atmung. Eine regelmäßige, tiefe Atmung hilft dabei, Schmerzen besser auszuhalten. Sieh den Tätowierungsprozess als eine Art uraltes Ritual und achte darauf gleichmäßig und meditativ zu atmen, und du wirst bemerken, dass sich die Schmerzen viel besser aushalten lassen.
Ein weiterer Trick, dass dein Tattoo weniger schmerzt, ist die Zuhilfenahme von frei erhältlichen Medikamten. Bei unseren Pro Artists steht eindeutig Ibuprofen und Paracetamol ganz oben auf der Liste dieser Hilfsmittel. Diese Wirkstoffe haben eine schmerzlindernde Wirkung und schwächen die Schmerzen etwas ab, um sie erträglicher zu machen.
Ibuprofen besitzt darüber hinaus entzündungshemmende Eigenschaften, was der Heilung zugute kommt und die Entzündungsgefahr mindert. Wenn du eines dieser Präperate nehmen möchtest, solltest du dir vorher den Beipackzettel gut durchlesen und/oder mit deinem Hausarzt die Einnahme abstimmen. Nehme niemals mehr als die empfohlene Maximaldosis, um Komplikationen und Nebenwirkungen vorzubeugen.
Spezialtipp: Die schmerzlindernde Wirkung von Ibuprofen lässt sich mit Koffein noch verstärken. Wenn du also einen Espresso oder eine Cola trinkst, bevor es richtig schmerzhaft wird, kannst du den Tattooschmerz noch ein bisschen besser ertragen.
Zusammenfassung
Bei Tattooschmerzen kommt es immer auf den einzelnen an, wie er Schmerzen wahrnimmt. Es gibt jedoch Körperstellen, die empfindlicher als andere sind, und deshalb von Tattoo-Anfängern gemieden werden sollten. In unserem Tattoo-Schmerzdiagramm kannst du sehen, welche Stellen am schmerzhaftesten sind, und welche am einfachsten zu überstehen sind.
Wenn du mehr über die Heilung von Tattoos nach dem Stechen erfahren möchtest, schau dir unseren Advice Hub Artikel „Wie lange heilt ein Tattoo? Der Heilungsprozess eines Tattoos“ an.